• Neubau

    In der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind der Jahresprimärenergiebedarf und die Transmissionswärmeverluste die entscheidenden Größen zur Klassifizierung eines Energiesparhauses. Der Jahresprimärenergiebedarf bezeichnet den Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser unter Berücksichtigung der Heizungsverluste (inklusive Verluste an Leitungen und Armaturen) sowie Verluste bei der Energieerzeugung (Bohrloch, Kraftwerk). Die Transmissionswärmeverluste beschreiben die Verluste die das Gebäude durch die Hülle an die Umgebung abgibt.

    Nachdem die EnEV am 1. Januar 2016 für den Neubau verschärft wurde, gab es neue Bezeichnungen für besonders energieeffiziente Häuser, die gemäß den Standards der KfW-Bank errichtet werden.

    KfW-Effizienzhäuser 55, 40 und 40 plus

    Besonders energieeffiziente Häuser laufen unter den Begriffen

    KfW-Energieeffizienz-Haus 55: Jahresprimärenergiebedarf 45% unter EnEV,

    KfW-Energieeffizienzhäuser 40: Jahresprimärenergiebedarf 60% unter EnEV

    KfW-Effizienzhäuser 40 plus: Jahresprimärenergiebedarf 60% unter EnEV

    Zusätzlich umfasst das KfW-Effizienzhaus 40 plus das sogenannte "Pluspaket". Dieses beinhaltet eine stromerzeugende Anlage auf Basis erneuerbarer Energien, ein stationäres Batteriespeichersystem, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine Visualisierung von Stromerzeugung und Stromverbrauch über ein entsprechendes Benutzerinterface.

    Durch die Verschärfung der EnEV für Neubauten, kommen KfW-Effizienzhäuser 40 oder 40 plus dem Passivhausstandard sehr nahe. Dafür ist wärmebrückenfreies Bauen und eine effiziente Anlagentechnik besonders maßgeblich. Höhere Baukosten können sich je nach Bauweise durch die jährlich eingesparten Energiekosten und durch zinsverbilligte Darlehen schon innerhalb des Finanzierungszeitraums amortisieren.

    Gefühlter Komfort

    Neben den Einsparungen ist ein wesentlicher Vorteil der gefühlte Komfort in den Wohnräumen. Er entsteht durch eine hohe und gleichmäßige Oberflächentemperatur an Wänden und Fenstern.

    Passivhausstandard

    Beim Passivhaus werden durch eine sehr gute Dämmung optimale und gleichmäßige Oberflächentemperaturen erreicht. Ein Passivhaus hat einen Heizwärmebedarf von maximal 15 KWh/m²a und einen maximalen Primärenergieeinsatz von 120kWh/m²a. Um den geringen Heizwärmebedarf einhalten zu können, dürfen die opaken Bauteile einen U-Wert von 0,15 W/m²K nicht überschreiten. Bei Fenstern gilt ein Maximalwert von 0,8 W/m²K.

    Bei Passivhäusern ist die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung ein charakteristisches Merkmal. Dabei wird der Abluft Wärme entzogen und der Frischluft zugeführt. So kann das Gebäude über die Luft beheizt werden. Durch die eingebauten Filter bringt die Anlage nicht nur frische, sondern auch saubere Luft in die Wohnräume. Vor allem Allergiker werden dadurch entlastet, da Pollen und Staub größtenteils herausgefiltert werden.

    Null-Energiehaus und Plus-Energiehaus

    Das Haus der Zukunft benötigt keine externen Energiequellen. Sonnenkollektoren und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach fangen genügend Sonnenenergie ein, um den gesamten Wärme- und Strombedarf abzudecken. Der Bauplan des Hauses orientiert sich am Lauf der Sonne. Reicht die Kraft der Sonne nicht aus, springt die Anlage zur Wärmerückgewinnung ein. Aufbereitetes Regenwasser deckt den Wasserbedarf. Technisch möglich sind Null-Energiehäuser, wie Modellprojekte zeigen. Darunter sind sogar solche Häuser, die mehr Energie erzeugen, als sie selbst brauchen: Man spricht dann vom Plus-Energiehaus.