Wärmepumpe reinigt Abluft? Ja, funktioniert!

Hinlänglich bekannt ist, dass eine Wärmepumpe heizen kann. Wenige wissen, dass Wärmepumpen auch kühlen können. Gänzlich unbekannt war (bis jetzt), dass Wärmepumpen auch in der Abluftreinigung eingesetzt werden können.

Die Simaka GmbH hat für die Albert Rechtenberg GmbH aus Bopfingen am Ipf mit Hilfe mit einer Wärmepumpe eine raffinierte Abluftreinigung entwickelt. Die Abluft aus der Lackieranlage der Rechtenberg GmbH ist mit organischen Lösemitteln belastet. Bislang wurden diese mittels einer katalytischen Nachverbrennung (KNV) eliminiert. Im neuen Verfahren werden sie nun durch Absorption aus der Abluft entfernt - allerdings nur solange, bis der Absorber vollständig mit Lösemitteln beladen ist. Im zweiten Schritt wird der beladene Absorber mit heißer Luft regeneriert und das in der Abluft aufgenommene Lösemittel in einer "Kühlfalle" kondensiert. Kühlfallen sind Vorrichtungen, mit denen sich kondensierbare Gaskomponenten aus einem Gasstrom abtrennen lassen. Zwei Absorber laufen alternierend im Betrieb, um eine durchgängige Reinigung zu gewährleisten.

Für die Regeneration stammt die Wärme von der warmen und die Kälte von der kalten Seite der Wärmepumpe. Durch die gleichzeitige Nutzung beider Wärmeströme werden Jahresarbeitszahlen mit einem Wert von über sieben erreicht. Die Jahresarbeitszahl gibt das Verhältnis der nutzbaren Wärme- und Kälteenergie im Verhältnis zur aufgewendeten elektrischen Energie über ein Jahr an. Typischerweise werden mit Wärmepumpen, die nur heizen, Werte von drei bis vier erreicht. Der überschüssige Teil der Wärme wird für die Temperierung des Reinigungsbads der zu lackierenden Teile, sowie im Winter zur Gebäudeheizung genutzt. Im Vergleich zu einer Abluftreinigung mit katalytischer Nachverbrennung werden 95 Prozent der Energie sowie 10 Prozent des Lösemittels eingespart.