Isny

Eine Stadt mit Vorzeigeprojekten

Eine große Stärke der Isnyer ist das private Engagement im Energiesektor. So sind – mit Unterstützung der Stadt – eine Energiegenossenschaft sowie weitere Vereine und Organisationen entstanden, die den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringen. Mit der Mobilitäts-Zentrale zeigt sich Isny auch im Bereich der Mobilität vorbildlich. Zudem fährt seit 2014 einmal in der Woche im Auftrag der Stadtverwaltung der Bürgerbus, ein rollstuhlgerechter Bus mit Rampe, und bringt am Markttag Menschen in die Innenstadt. Das Projekt war zunächst versuchsweise auf ein Jahr angelegt, aber wurde durch den Gemeinderat schon mehrfach um diese Laufzeit verlängert. Erfolgreich angelaufen ist auch die Kooperation mit den Waldburg-Zeil-Kliniken und dem Job-Ticket. 30 Mitarbeiter nutzen dieses bereits. Ebenfalls ein Erfolgsmodell ist der Isnyer Energiesparpreis. Hier wurden und werden Schüler zu Energieberatern ausgebildet, die Energieberatungen in Privathäusern anbieten.

 

15.300 Tonnen CO2 gespart

Im Jahr 2006 wurde auf Initiative von fünf Landwirten und einem Lohnunternehmer sowie der Naturenergie Isny GmbH eine Gemeinschafts-Biogasanlage in Betrieb genommen. Rund 15.300 Tonnen CO2 können damit pro Jahr eingespart werden. Die Stromerzeugung beträgt im Jahr 18 Millionen Kilowattstunden und die Wärmeerzeugung 15 Millionen Kilowattstunden (entspricht dem Bedarf von 1,5 Millionen Litern Heizöl). Das sind rund 24 % des Isnyer Gesamtstroms und 7,2 % des Wärmebedarfs. Heute „füttern“ mehrere Lieferanten aus der Umgebung die Biogasanlage mit Gülle (36 %), Maissilage (30 %), Grassilage (24 %) sowie mit Landschaftspflegeholz (10 %). Die Anlage hat einen Wirkungsgrad von 88 %. Um diesen zu erreichen, wird das Biogas zu vier Satelliten-Blockheizkraftwerken (BHKW) bei den Wärmeabnehmern (Waldburg-Zeil-Kliniken und Evangelische Heimstiftung) geschickt und erst in den dortigen Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme umgewandelt. Die überschüssige Wärme im Sommer wird zur Trocknung von Hackschnitzeln verwendet.

 

Nahwärme-Projekt Isny

Aus der Frage nach einer neuen Heizung für die Schulgebäude entstand ein Hackschnitzel-Nahwärme-Projekt in der Kernstadt. Mittlerweile hat sich eine Energiegenossenschaft mit 230 Mitgliedern gebildet, die an der Bio-Energie-Isny GmbH beteiligt ist. In der Hackschnitzel-Heizzentrale, direkt neben dem Schulbereich, wird die Wärme produziert. Mittlerweile sind neben dem Schulareal auch alle öffentlichen Gebäude sowie zahlreiche private Gebäude in der Kernstadt hieran angeschlossen. Dafür wurde ein Nahwärmenetz in der Innenstadt aufgebaut. Die Hackschnitzel stammen übrigens aus dem städtischen Wald.